„Wer gut schmiert, der gut fährt, ist eine alte Redensart. Und da ist wirklich was dran, in fast allen mechanischen Systemen geht ohne Schmierung gar nichts. Überall wo bewegliche Teile aneinander reiben, wird durch eine ausreichende Versorgung mit Schmiermitteln der Reibungswiderstand verringert. Und dadurch ein guter Schutz gegen Abrieb und Quietschen gewährleistet.
Dabei gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Methoden zur Schmierung. Nämlich die Fettversorgung und die Ölversorgung. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile und nicht jede Methode ist für jede Maschine geeignet. Hier erfährst du, welche Schmierung in welchen mechanischen Systemen zum Einsatz kommt.
Die unterschiedlichen Anforderungen an Schmiersysteme
Eine Schmierung mit Öl ist nur bei geschlossenen oder verkapselten Systemen möglich. Wie zum Beispiel bei einem Kraftfahrzeug. Das dort verwendete Schmierverfahren ist die Druckumlaufschmierung. Durch eine Ölpumpe wird Öl aus der Ölwanne angesaugt. Und dann mit drei bis fünf bar Druck durch die Leitungen und Bohrungen zu den Schmierstellen gepumpt. Der Öldruck im Schmiersystem wird durch ein Überdruckventil begrenzt, um Schäden zu vermeiden.
Bei offenen Systemen kann fast immer eine Schmierung mit einer Fettversorgung realisiert werden. Und das ist ein großer Vorteil. Zum Beispiel bei Maschinen, an denen sich Teile über Schienen bewegen, die reibungslos laufen müssen. Mit einer offenen Fettschmierung wird hierbei Abrieb und Quietschen vermieden.
Ein großer Vorteil der Fettschmierung ist die Dauerhaftigkeit. Fett ist von seiner Konsistenz her zäh und fließt nicht weg. Es muss also nicht ständig nachgefettet werden, weil es dort bleibt, wo es gebraucht wird. Öl dagegen folgt der Schwerkraft und sammelt sich am tiefsten Punkt, bei dem Beispiel mit dem Kraftfahrzeug ist das die Ölwanne. Dort erfüllt es nicht den gewünschten Zweck und es muss erst wieder an die Schmierstellen gepumpt werden.
Ein Nachteil der Fettschmierung ist, dass die Schmiereigenschaften von Fett nicht jeder Anforderung gerecht werden. Eine Ölschmierung ist besser für hohe Drehzahlen geeignet und kann Reibungswärme besser abführen. Zu den geeigneten Anwendungen gehören radiale Reibungswege mit niedrigen Drehzahlen oder auch Wälz- und Kugellager.
Einzelne bewegbare Teile wie Scharniere, Gelenke oder Hebel, die frei zugänglich sind, werden auch mit Fett geschmiert, weiterlesen.