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Wie funktioniert ein Schlammfang?

Die erste Komponente einer sogenannten Abscheideranlage ist der Schlammfang. Dieser verlangsamt die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers, wodurch sich die schweren Sinkstoffe, zum Beispiel Öle, Fette oder Benzin im Speicherraum absetzen. Selbiges gilt für feste Inhaltsstoffe, die sich auch immer im Abwasser befinden können, etwa Sand, Staub oder Abrieb. Der Schlammfang fängt diese ab und so gelangen wasserschädigende Stoffe nicht in die Kanalisation oder ins Grundwasser.

Darum ist ein Schlammfang notwendig

In Abwasser sind Schmutzstoffe enthalten, die als Sink- oder Schwimmstoffe bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um feste oder fettige Stoffe, welche schwerer oder leichter als Wasser sind und sich daher absetzen. Mit der Zeit führen diese zu einer Verstopfung der Rohrleitungen oder gelangen als wasserschädigende Stoffe in die Kanalisation oder ins Grundwasser. Benzin in der Kanalisation ist zu dem ein potenzieller Brandherd. Um das zu vermeiden, wird ein Schlammfang installiert. In ihm verringert das einströmende Wasser seine Strömungsgeschwindigkeit und so können die schweren Partikel zu Boden sinken.

So funktioniert ein Schlammfang

Das Prinzip von einem Schlammfang ist relativ einfach. Er ist die erste Komponente von einem Abscheider, der aus einem absolut flüssigkeitsdichten Behälter besteht. Auf der einen Seite ist dieser mit einem Wasserzufluss und auf der anderen Seite mit einem Wasserabfluss versehen. Das Abwasser fließt dann in das großvolumige Gefäß, wodurch seine Fließgeschwindigkeit stark verringert wird. Durch die Beruhigung des Wassers sinken die schweren Schmutzstoffe auf den Boden und lagern sich im Schlammfang Schacht. Fettige und ölige Bestandteile des Abwassers sind dagegen leichter als das Wasser und sammeln sich daher als Flüssigkeitsfilm an der Oberfläche des Wassers. Damit die Fettschicht entfernt werden kann, muss sie regelmäßig abgesaugt werden.

Vorschriften und Pflichten in Bezug auf den Schlammfang

Schlammfänge sind entweder ein eigenständiges Bauteil vor einem Abscheider oder in den Abscheider integriert. Das Mindestvolumen des Schlammfangs ist gesetzlich vorgeschrieben und wird gemäß EN 858-2 in Verbindung mit DIN 1999-100 berechnet. Einmal im Monat muss eine Kontrolle durch einen Sachkundigen vorgenommen werden, der den Schlammspiegel bestimmt. Spätestens bei einem halbvollen Schlammfangvolumen muss der Schlamm entnommen werden. Entsorgt wird gesetzeskonform als gefährlicher Abfall. Zudem wird der Schlammfang alle fünf Jahre im Rahmen einer Generalinspektion auf Dichtigkeit geprüft. Ein Schlammfang ist zum Beispiel in Tankstellen, Waschstraßen oder Umfüllplätzen notwendig, ebenso wie im Gastrogewerbe und der Lebensmittelherstellung. Zudem gilt das für alle weiteren Industrieflächen, auf denen mit Leichtflüssigkeiten hantiert wird.

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